Ein Leben nach der Uni, ein Leben in der virtuellen Uni


Second Life ist ein Phänomen, dass mich immer noch ein wenig mysteriös anmutet. Mein Test begrenzte sich bisher (mangels Zeit) auf einen 45-Minuten Ausflug ins virtuelle “Chat-O-Versum” und liegt auch schon ein Weilchen zurück.

Ob es ruckelte, weil mein Rechner zu langsam ist oder ob es an dem ganzen Cachen der einzelnen Locations (Orte, “Szenen”) lag, weiß ich nicht – immerhin wurden innheralb der paar Minuten aber 500MB im Cache-Verzeichnis angelegt. Als erstes bin ich mal ein zu Library-Locations gesprungen, wo mich auch gleich ein paar “Stammis” einweisen wollte und mir jemand ein Leaflet in die Hand drückte, falls ich lust hätte in der Auskunft der Bibliothek zu arbeiten (hier wird es tatsächlich bereits ziemlich Secondlife-ig). Naja, zunächst einmal eingesteckt, aber doch erst mal das Angebot / den Vorschlag abgewinkt. Dann schnell auf zum Rundgang durch die Bibliothek (mit dem verwaisten Auskunftsschalter), der aber nicht unbedingt übermäßig spannend war. Also wieder raus und ein wenig Neo “The Chosen”-mäßig herumgeflogen. Wie ich dann zu der Trainingsstrecke kam, die den Umgang mit 2nd Life in kleinen Lerneinheiten näher bringen soll, weiß ich nicht mehr. Tatsächlich lag meine Motivation aber nicht so hoch, so dass ich mich dann auch nicht so sehr mit Dingen wie meinem Aussehen beschäftigen wollte. Als ich dann nack wie Ken (von Barbie) dastand und meine “Ausrüstung” nicht fand, habe ich dann doch erst mal peinlich berührt abgebrochen 😉

Soweit zu meinen ersten Erfahrungen. Bisher hat Zeitmangel, aber auch eine mangelnde Motivation mich davon abgehalten mich nochmal um mein zweites Leben zu kümmern.

Trotzdem frag ich mich langsam, nach diversen Artikeln, ob da wirklich ein interessantes neues “Etwas” entstanden ist, dass mehr als 3D-gerenderter Chat ist. Das die SL-Währung bereits in “echte” Leben hineinspielt war ja nicht so aufregend, da dies doch auch von diversen anderen Online(rollen)spielen, insbesondere World of Warcraft, bekannt ist. Letzt Woche gab es aber dann beim NDR in der Sendung Zapp (vom 31.07.2007) den Beitrag Virtuelle Storys – Wie Medien die Internetwelt “Second Life” erobern (als Textversion | als Video). Mal abgesehen, dass es dort vor allem um die Erstellung einer “echten” Zeitschrift, auch wen deren Qualität etwa Bild entspricht, geht, so wird dort aber zum Beispiel auch angemerkt “Diese Welt wird für Journalisten immer interessanter. Der amerikanische Kongress überträgt Reden [2] in sein virtuelles Ebenbild. Vor der Parteizentrale des rechtsextremen ‘Front National’ kommt es zu Demonstrationen.”. Wenn man nach diesem Virtuellen Kongress sucht, dann landet man ganz schnell auch bei dem Thema Steuern in virtuellen Welten, z.B. im Artikel US Congress launches probe into virtual economies. (In der gleichen Sendung übrigens ebenfall interessant: Neue Konkurrenz – Wie das Web 2.0 den Journalismus verändert.)

Heute lese ich dann in der aktuellen C’t-Ausgabe

Die Universität der Künste Berlin (UdK) hat in Kooperation mit der Universität St. Gallen ein kostenfreies 3D-Infomodul in der Onlinewelt Second Life eingerichtet. Sie möchte hier experimentell Lerhangebote durchführen und Möglichkeiten der Entwicklung ausloten.

(Die ähnlich lautende Pressemeldung findet sich auch unter www.udk-berlin.de/ldk)

Da gewinnt man doch langsam den Eindruck, als ob da tatsächlich mehr als ein gehyptes Produk eines Spieleanbieters im Busche ist… 😉


2 Antworten zu “Ein Leben nach der Uni, ein Leben in der virtuellen Uni”

  1. Tja, und wer spricht heute, im Jahre 2012, noch über das zweite Leben? Den Gehirnschmalz in den so viel gescholtenen Bestand zu investieren, wäre in diesem Falle wohl weitaus sinnvoller gewesen.