OpenStreetMap und OpenGeoDB – freie Geodaten


OpenStreetMap

Mittlerweile haben sich auf meinem Rekorder wieder ein paar Nano-Ausgaben angesammelt und somit ist der Beitrag Tausende Freiwillige erfassen die Welt mit GPS-Geräten (Video) schon wieder drei Tage alt. Der Titel deutet schon darauf hin, dass es sich hier um ein Projekt handelt, welches Kartenmaterial völlig frei verfügbar macht – also nicht “nur” über eine API (Porgrammschnittstelle) und mit ggf. urheberrechtlichen Haken und Ösen wie z.B. GoogleMap. Genauer ist das OpenStreetMap-Material (oder: www.openstreetmap.org) unter der Creative Commons Attribution-Share Alike 2.0 Lizenz freigegeben.

Mich faszinieren solche großen, ambitionierten Projekte ja immer wieder. Problematisch ist zwar, dass man selber bewerten muss, ob für den eigenen Einsatzzweck (zu viele) weiße Flecken vorhanden sind, aber zmdst. die Großstädte in Deutschland scheinen ziemlich gut erfasst zu sein. Auf informationfreeway.org kann man recht schön die weltweite Aktivität des Projektes begutachten. Zumindest wenn ich in einer deutschen Großstadt einen Umgebungsplan meiner Einrichtung bräuchte, dann würde ich mir um die Qualität wenig Sorgen machen (zumal ich die in der Umgebung der Einrichtung sicher gut einschätzen kann) und die Exportfunktion für eine frei skalierbare Vektorgrafik nutzen. Im Wiki gibt es einen Abschnitt Screencast, wo auch ein Einführungsvideo bereitgestellt wird (allerdings sollte man Ogg Videos abspielen können, wenn man die knapp 100 MB schon runterlädt; die Stimme des Kommentators ist auch nicht allzu “kräftig”). Dort wird neben den bereits genannten Websites auch noch openrouteservice.org genannt – auch nicht uninteressant.

Auf jeden Fall ein Projekt, dessen Stand man bei Bedarf als Alternative checken sollte.

OpenGeoDB

Eine anderes interessantes Projekt ist OpenGeoDB:

Im Mittelpunkt des Projektes OpenGeoDB steht der Aufbau einer möglichst vollständigen Datenbank mit Geokoordinaten zu allen Orten und Postleitzahlen im europäischen Raum (A, B, CH, DE und FL am 1. Dezember 2005). Dies soll vor allem durch die Beteiligung von möglichst vielen Personen geschehen, die diese zentrale Datenbank pflegen.

Darauf gestoßen bin ich, da ich nach einer Möglichkeit gesucht habe Postleitzahlen Stadtteilen in Hamburg zuzuordnen (was nicht so banal ist wie ich dachte, da Postleitzahlen auch schon mal über Stadtteilgrenzen ausgedehnt sind bzw. Stdadteile mehrere Postleitzahlen haben). Das lässt sich damit schon bewerkstelligen, allerdings wirkt das Projekt recht tot, wenn man sich die Veröffentlichungsdaten der Pakete im Downloadbereich betrachtet, aber wenigstens im Forum herrscht noch Aktivität. Andererseits scheinen die Daten auch bei OpenStreetMap eingeflossen zu sein – legt zumindest eine oberflächliche Google-Suche nach +openstreetmap +opengeodb nahe.

Im Grunde sollten die Daten für meinen Zweck reichen – PLZ/Stadteil-Validitätsprüfung für Hamburg in einem Formular. Allerdings wundert mich immer noch, dass man nicht ohne weiteres an ein frei verwendbares Postleitzahlenverzeichnis kommt (vorzugsweise auch gleich als (MySQL)-Datenbank). Die Post bietet zwar eine Postleitzahleninfo-CD an, aber die wird vermutlich wenig hilfreich für die Einbindung in eigene Projekte sein – ganz abgesehen von urheberrechtlichen Problemen.

Nun, sich noch mal eine Rechercheaufgabe, wenn die Anforderung konkret wird – oder vielleicht schaut ein gut informierter Bibliothekar hier vorbei und hat einen Tipp ;-) . Und vielleicht finden Bibliothekausflüge bald mit GPS zu abgelegenen Orten statt und tragen zu OpenStreetMap bei.

Ein spannendes Thema jedenfalls. Interessant übrigens auch was Wikipedia als Kartenquellen empfiehlt: Wikipedia:Karten. Der erste Tipp für Kartenquellen weltweit ist übrigens maps-for-free.com in Kombination mit OpenStreetMap.


DB Recovery Info (Was soll das?)
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