Diplombibliothekare als Lehrer?


Ich bin gerade über netbib auf den OPUS:”OPUS(Online-Publikation-Server)”:www.bib-info.de/opus des BIB aufmerksam geworden.

Dort findet sich zum 95. Deutscher Bibliothekartag – unter anderem – ein Beitrag mit dem Titel “Hochschuldidaktische Qualifizierung von Diplombibliothekaren/-innen und Fachreferenten/-innen für die Durchführung didaktisch fundierter Bibliotheksveranstaltungen für Studierende” von M. Fischer und A. Dietz. Der Link führt zur Übersichtseite mit Abstract vor dem Volltextdownload (PDF).

Der Artikel selber ist durchaus interessant in seinen Perspektiven, jedoch stellt sich mir die Frage, ob bei Sätzen wie “Aus Diplombibliothekaren/-innen und Fachreferenten/-innen werden Teilzeitlehrende, die aktiv in die universitäre Lehre eingebunden sind.” nicht tatsächlich eher im Konjunktiv formuliert sein sollten. Der Artikel formuliert häufig, als sei es bereits etablierte Praxis, dass (Uni)-Bibliotheken aktiv in Lehrpläne eingebunden würden. In der Praxis ist mir kein Studiengang bekannt, in welchem Bibliothekare, aktiv und über vielleicht einige Tage zu Studienbeginn hinaus, eingebunden sind – im Gegenteil: eigentlich haben Bibliotheken im näheren und weiteren Kreis studierender Freunde-/Bekannte an unterschiedlichsten (Fach)-Hochschulen einen verhältnismäßig schlechten Stand. Aus meinem derzeitigen Praktikum an der TUB Hamburg Harburg und direkteren Informationen über die ÄZB weiß ich aber, dass solche Dinge immer wieder in Angriff genommen werden, aber auch schwer zu realisieren sind oder sich nur relativ gering entfalten. Beide haben beispielsweise Projekte im fortgeschritteneren Stadium zum Einsatz von E-Learningsysteme laufen (TUB: Stud.IP), ÄZB: Projektbeschreibung). Beide haben aber, nach meinem Kenntnisstand, das wesentliche Problem diese Dienste “an den Mann zu bringen”.

Vielleicht ist diese “Säule” also derzeit vielmehr ein Stützbalken und man sollte, bevor man an die Möglichkeiten, die didaktische Grundlagen und die technische Umsetzung denkt, vielleicht zunächst darüber nachdenken, wie solche kooperativen Lehrpläne in erster Linie überhaupt geschaffen werden könnten – anderenfalls wäre es interssant, wieso es in Baden-Württemberg möglicherweise (so gut?) funktioniert, dass man sich diese Gedanken machen kann. Im Grunde fasst es das Zwischenfazit nach meiner bisherigen Erfahrung aber schon ganz gut zusammen:

“Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Verankerung, Motivierung, Aktivierung und Problemorientierung wichtige didaktische Prinzipien darstellen, die jede Art von Kompetenzentwicklung fördern und vorantreiben.”

– nur gilt dies vielleicht zunächst eher auf die Verantwortlichen der Lehrstühle bezogen?

Im übrigen fände ich es schon grandios, wenn an meiner Fachhochschule solche Gedanken etwas mehr Beachtung finden würden (nicht bei allen nötig, aber bei vielen) und vielleicht auch der ein oder andere Didaktikkurs besucht würde:

Anders ausgedrückt, ohne Motivation ist „Lernen“ nicht möglich.Lernförderlich ist dabei eine intrinsische Motivation, die um „der Sache wegen“ entsteht, während eine durch Prüfungen, Noten oder ähnliches erzeugte extrinsische Motivation zu einem geringeren Lernerfolg führt.


5 Antworten zu “Diplombibliothekare als Lehrer?”

  1. Das Theme ist schon ziemlich fein, wobei ich immer noch am hin- und herswitchen bin, welches denn die wenigsten Stylesheetanpassungen braucht. Die blauen Trennbalken sind ja nun doch etwas hart, aber ansonsten ist von der Übersichtlichkeit her fein.

    Bei der Widget-Sidebar ist schade, dass man (anscheinend) nicht dynamisch PHP-Code ausführen lassen kann – dafür wären die Textboxes perfekt, aber muss ich dann nochmal gucken. Andererseits ist ja schon ne Menge out-of-the-box dabei.

    also Zeit genug?

    Zeit ist relativ, aber nächste und übernächste Woche ist erstmal einigermaßen frei.

  2. ich bin bei uns auch grad am Testen 🙂 Ich hatte schon mal mit diesem Them angefangen, aber wg. verschiedender Problem aufgehört. Wie bindet man denn hier die Widgets ein?

    bin ja jetzt wieder “regulärer” Student

    also Zeit genug?

  3. Mal davon abgesehen, dass der (die) ganze(n) Beiträg(e) bis jetzt etwas schräg (formuliert) sind, dachte ich aber, das “zum Einsatz von E-Learningsysteme” jetzt nicht als “entwickeln” verstanden werden muss 😉

    Ich bin hier aber derzeit auch etwas am “Extreme-Multitasken” – vielleicht sollte ich erst mal hier alles fertig einrichten bevor ich lostipperl… 😀

    Von wegen Zeit zum treffen – bin ja jetzt wieder “regulärer” Student… *g*

  4. Studip ist kein Projekt der TUB, sondern wird nur in der TU eingesetzt 😉 Projekt der TUB ist z.B. DISCUS …
    Wir sollten uns noch mal treffen, um einige Dinge zu besprechen…