31. Juli 2008
Buchrücken - Hohes Verletzungsrisiko
Verfasser Tobi | Kategorie: Bibliothekarisches, Webdesign |
Tags: Buch, DIN, Humor
Was ein reißerischer Titel. Der Artikel Technikärgernis Rückentext - Darum torkelt der Text auf DVD- und Buchrücken in Spiegel Online ist etwas gehaltvoller, aber auch irgendwie ganz amüsant. 50 Jahre um die richtige Richtung zu finden und dann auch noch ohne Ergebnis - schon eine Leistung. Da werden Bananen und Gurken ja schneller gerade (ok, letztere sollen ja jetzt wohl wieder krummer werden dürfen - wenn ich mich recht erinnere).
Ich denke Bücherregale sollten waagerecht zum Äquator ausgerichtet werden und die Buchrückentitel sollten von unten nach oben Verlaufen, so dass man bei linksgeneigten Haupt gegen die Erdrotation läuft und dadurch zusätzliche Zeit spart. Alternativ könnten auch Nackenmassagen in Bibliotheken und Buchläden angeboten werden.
Naja, schlecht wäre eine Richtung tatsächlich nicht, weil Regalbrowsing tatsächlich ziemlich nervig sein kann. Aber wenn es Jobs erhält, dann geht so die Welt ja auch nicht unter.
“Egal wie rum - hautpsache eine Richtung” find ich eine ziemlich gute Ergänzung zur Abstimmung. Ich denke, das trifft ins Schwarze. Die Argumente für die ein oder andere Laufrichtung sind bei weitem nicht so wichtig, wie die grundsätzliche Nervigkeit, dass diese Richtung ständig wechselt! Ich selbst ziehe nur extrem selten ein Buch so halb aus dem Regal um die Rückseite oder das Cover anzugucken. Wenn dann (und das sind ja auch nur Einzelfälle) nehme ich es ganz raus und dabei könnte ich es problemlos umdrehen, falls alle auf dem Kopf im Regal stünden. Aber das ist ja erstmal nur meine Meinung und vielleicht sollte man dazu auch eine Umfrage machen. Das Stapeln ist wohl in der Tat für viele Leute nicht ganz unwichtig. Aber schon ein einzelnes Buch legt man sinnvoller Weise mit dem Cover nach oben ab, und dann wäre es schick, auch den Rücken lesen zu können.
Wenn man sich auf egal was einigen würde wäre das in jedem Fall ein echter Gewinn. Je nachdem, was es dann ist, können die einen die Bücher ja auf dem Kopf ins Regal stellen und die anderen sie mit dem Cover nach unten auf dem Tisch stapeln - oder eben nicht, je nachdem was sie mehr stört. Ich hab jedenfalls testweise mal alle meine nicht “links geneigten” Regalbestände auf den Kopf gestellt ;-) … aber ob dieses Durcheinander für die nächsten 500 Jahre Buchdruck eine Lösung ist ist fraglich. Fraglich auch, ob es so lange noch relavant viele gedruckte Bücher gibt, aber den Thread fangen wir jetzt hier nicht an! - das würde nur den nicht-Richtungs-Einigungs-willigen Argumente liefern
Das Argument für “rechtsgeneigt” kann ich nur bedingt nachvollziehen, denn wie oft stapelt man wohl Bücher (mit dem Coverdeckel nach oben) übereinander. Und wie im Regal könnte man die Bücher ja auch gegebenenfalls verkehrt rum stapeln - oder?
Verkehrt herum ins Regal stellen, fände ich in Bibliotheken/Buchläden allerdings tatsächlich etwas nervig, denn da guck ich doch ganz gerne mal auf die Rückseite nach der Inhaltsbeschreibung. Dann will ich ja kein Buchtetris spielen.
Dann doch lieber eine Richtung über die man aber auch nicht 50 Jahre diskutieren muss. Wenn ich mich hier so umsehe, dann habe ich den Eindruck, dass sich bei Nachschlagewerken/Fachbüchern weitgehend “linksgeneigt” und waagerecht (wenn ich u.a. die Kröner-Bände betrachte, dann kann man das sogar bei recht schmalen Buchrücken erstaunlich gut hinkriegen) durchgesetzt. Bei Belletristik kann ich da keine Tendenz ausmachen - ist allerdings hier auch kein besonder repräsentativer Bestand. Laut dem “Verrückte Buchrücken“-Artikel herrscht hier allgemein linksgeneigt vor. Das Stapeln scheint ja ein gewichtiges Argument zu sein, denn der Artikel und auch der Mni-Wikipedia-Eintrag gehen darauf ein.
Insofern ich im Alltag vom Anwendungsfall “Regalaufstellung” ausgehe, ist mir die Richtung eigentlich egal. In der Hauptsache unpraktisch sind wechselnde Richtungen, eher im geringeren Maße die Richtung als solches. Hmm, Umfragen einfach ändern macht man nicht, hab aber trotzdem noch eine Egal-Antwort eingefügt (die ersten 10 Antworten hatten die Option nicht, aber ist ja ohnehin nicht derart ernst gemeint ;-)).
Ich finde, die Frage ist falsch gestellt. Man sollte Buchrücken so beschriften, dass die Rückenbeschriftung lesbar verläuft (also nicht auf dem Kopf), wenn Bücher Titel-nach-oben auf dem Tisch gestapelt liegen. Und dann lautet die Frage: wie rum soll man Bücher ins Regal stellen? - Was außer jahrhundertelanger Gewohnheit spricht dagegen, sie “verkehrt herum”/kopfüber einzustellen, so dass die Rückenbeschriftung trotzdem von unten nach oben (Kopf zum lesen nach links neigen) verläuft? - Diese Richtung scheinen die meisten als intuitiver zu empfinden und das Cover und den Inhalt (die dann innendrin auf dem Kopfstehen) sieht man im Regal sowieso nicht.
[...] Oh, netter Nebeneffekt von eBooks - kein Problem mit den Buchrücken [...]