{"id":614,"date":"2012-11-24T16:12:23","date_gmt":"2012-11-24T14:12:23","guid":{"rendered":"http:\/\/blog.verweisungsform.de\/?p=614"},"modified":"2022-12-05T00:56:34","modified_gmt":"2022-12-04T22:56:34","slug":"schulbibliotheken-hamburger-modell-konzept-fur-vollzeitstellen","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/blog.verweisungsform.de\/2012-11-24\/schulbibliotheken-hamburger-modell-konzept-fur-vollzeitstellen\/","title":{"rendered":"Schulbibliotheken “Hamburger Modell” – Konzept f\u00fcr Vollzeitstellen"},"content":{"rendered":"

\u00dcber das Hamburger Projekt \u00bbSchulbibliotheken f\u00fcr alle Schulen\u00ab wurde hier schon fr\u00fcher<\/a> berichtet, leider bei weitem weniger ausgiebig, als w\u00fcnschenswert. Thema zuletzt war das Auslaufen der Projektstellen und das m\u00f6gliche Scheitern der neun Prototypen. Da ist es eine Meldung wert, dass ein Gro\u00dfteil der Schulen ihre Bibliotheken erhalten und die Stellen in unbefristete, regul\u00e4re Vollzeitstellen umgewandelt haben. Dass ein wesentlicher Impuls f\u00fcr das entsprechende Konzept von meinem Schulleiter kam, freut mich dabei sehr, insbesondere, weil es ab diesem Zeitpunkt allen Schulen (mit Oberstufe) die Schaffung solcher Stellen erm\u00f6glicht<\/strong>. Diese entscheidende Konsequenz ist mir so erst beim letzten Projekttreffen (das Projekt l\u00e4uft entgegen den Stellen bis zum Ende des Jahres) bewusst geworden. Der Beitrag Personalkonzept f\u00fcr Schulen angemahnt<\/a> im auf Schulbibliotheken spezialisierten Basedow1764’s Weblog<\/a> (Tipp!) hat mich angeregt, doch mal \u203aschnell\u2039 was dazu zu schreiben, weil solche Dinge sonst g\u00e4nzlich untergehen.<\/p>\n

Finanzierung<\/h2>\n

Die Finanzierung erfolgt folgenderma\u00dfen: F\u00fcr die Oberstufenseminare werden pro Woche zwei verbindliche Stunden f\u00fcr \"\"eigenst\u00e4ndiges Arbeiten eingef\u00fchrt. Die m\u00fcssen an anderer Stelle \u203aeingespart\u2039 werden, was aber – zmdst. bei uns – mit der \u00dcberlegung verbunden war, dass die Auslastung der Sch\u00fcler durch Kurse ohnehin sehr hoch und dies eine sinnvolle Option ist. Mit vier Profilen und zwei Jahrg\u00e4ngen (11. und 12. Klasse am Gymnasium) ergeben sich damit 4 x 2 x 2 = 16 Wochenstunden, die die Finanzierung einer E6-Stelle erlauben. Dieses Modell ist von der Beh\u00f6rde f\u00fcr Schule und Berufsbildung (BSB) genehmigt und kann daher von anderen Schulen (rechtssicher) \u00fcbernommen werden! Das ist durchaus ein wichtiger Schritt – und es funktioniert doch meist alles nur in kleinen Schritten. Zumindest geht es nicht \u203azur\u00fcck auf Los\u2039 mit der Idee, wenn auch in der Perspektive eine gezieltere Qualifizierung und F\u00f6rderung, curriculare Einbindung, sowie z.B. fr\u00fchzeitiger Planung gro\u00dfer und abgestimmter Schulbibliotheken (oder Medienzentren, Selbstlernzentren – wie man sie auch immer bezeichnen mag) und, schon aus praktischen Gr\u00fcnden, eine attraktivere Bezahlung (denn die wirkt auf viele abschreckend) wichtig sind.<\/p>\n

Praxis(ans\u00e4tze)<\/h2>\n

In der Praxis hei\u00dft dies dann, dass die Oberstufensch\u00fcler f\u00fcr diese Zeiten einen verbindlichen Anspruch auf die Ressourcen der \"\"Schulbibliothek haben – inklusive der Unterst\u00fctzung durch den\/die BibliothekarIn. Die praktische Umsetzung kann organisatorisch eine Herausforderung sein, insbesondere in Abstimmung von Zeit, Platz und weiteren Kursen. Bei uns fahren wir derzeit das Modell, dass der Anspruch gegeben, die Verwendung dieser \u203aselbst\u00e4ndigen Arbeitszeit\u2039 aber nicht obligatorisch (z.B. mit Anwesenheitsliste) auf die Schulbibliothek festgeschrieben ist. Bisher erweist sich in der Praxis, dass die Schulbibliothek nachmittags und in Freistunden gerade von Oberstufensch\u00fclern sehr gerne in Anspruch genommen wird, insbesondere in arbeitsintensiven Phasen (Referate, Pr\u00e4sentationen, Vorabi, Abi), die nat\u00fcrlich nicht am Beginn des Schuljahres liegen.<\/p>\n

Allerdings haben wir eine zweite, verbindliche Komponente. Und zwar m\u00fcssen alle Oberstufensch\u00fcler mehrere \u203aprop\u00e4deutische\u2039 Module absolvieren, die ihnen u.a. Grundlagen in der Web- und Literaturrecherche, Belegen und Zitieren und der Strukturierung von Arbeiten (Facharbeit) vermitteln. Trotz des Fokus auf die Oberstufe, habe ich darauf gepocht, dass zmdst. bis Mittag keine Sperrzeiten f\u00fcr untere Klassen festgelegt werden (praktisch gibt es eigentlich keine), denn nat\u00fcrlich sollen auch die Sch\u00fcler und insbesondere ganze Kurse und ihre Lehrer mit der Schulbibliothek (und mir) arbeiten k\u00f6nnen. Insofern ist es auch gut, dass ich in der Steuerungsgruppe f\u00fcr die Methodencurriculumsentwicklung mitarbeite und die Idee (!) einer Schulbibliothek auch dort sinnvoll (!) verankert werden kann.<\/p>\n

Die genaue Verplanung dieser Zeit variiert bei \u203aunseren\u2039 Projektschulen. Varianten sind z.B. die Verbindlichkeit (in der Schulbibliothek) der freien Arbeitszeit, ein 50-50-Prozent-Modell Schulbibliothek-Lehre, erg\u00e4nzt durch eine Hilfskraft, Einsatz f\u00fcr \u00bbFeuerwehrstunden\u00ab (Beaufsichtigung und Unterst\u00fctzung bei Ausf\u00e4llen mit Arbeitsauftrag).<\/p>\n

UPDATE 2012-11-28<\/strong>: M\u00f6glicherweise ist eine beispielhaft Stellenausschreibung interessant. Die ist die Ausschreibung zu meiner Stelle gewesen: FHH Ausschreibung Schulbibliothek.pdf<\/a><\/p>\n

Projekt und Projektbericht<\/h2>\n

Sobald das Projekt Dezember 2012 endg\u00fcltig abgeschlossen ist, werde ich es vielleicht hier in schriftlicher Form nochmal Revue passieren lassen. Bis dahin sei darauf verwiesen, dass nun doch – nach \u203aWiderst\u00e4nden\u2039 und u.a. nach einer Kleinen Anfrage der Gr\u00fcnen – der Evaluationsbericht ver\u00f6ffentlich ist und unter bildungsserver.hamburg.de\/schulbibliotheken2009-2012\/<\/a> abgerufen werden kann. Ebenfalls abrufbar unter der versteckten, im Ansatz aber guten eigenst\u00e4ndigen Seite der Schulbibliothekarischen Arbeitsstelle (SBA) der Hamburger \u00d6ffentlichen B\u00fccherhallen (H\u00d6B): www.lernwelten-hamburg.de<\/a>. Unbedingt gl\u00fccklich machend oder erleuchtend ist diese Aneinanderreihung von Rohdaten allerdings nicht…<\/p>\n

Zur Zukunft der SBA gab es einige Ger\u00fcchte, aber Kultur- und Bildungsbeh\u00f6rde haben sich (bei der Finanzierungsfrage) zusammengerauft, so dass die Angebote der Stelle weiterbestehen werden. F\u00fcr die Projektbibliotheken hei\u00dft dies, dass der Katalog (www.schulbibliotheken-hamburg.de<\/a>) und das Munzinger Archiv zmdst. bis 2014 weiterlaufen werden. Trotzdem bin ich nicht ungl\u00fccklich f\u00fcr den Fall der F\u00e4lle schon mal eine Alternative gebastelt habe (slims.verweisungsform.de<\/a>), wenn auch noch optimierungsbed\u00fcrftig.<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

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