{"id":50,"date":"2006-12-29T21:01:36","date_gmt":"2006-12-29T20:01:36","guid":{"rendered":"http:\/\/blog.verweisungsform.de\/2006-12-29\/e-books-teure-lesegeraete-und-tollhaus-der-formate\/"},"modified":"2022-12-05T00:56:59","modified_gmt":"2022-12-04T22:56:59","slug":"e-books-teure-lesegeraete-und-tollhaus-der-formate","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/blog.verweisungsform.de\/2006-12-29\/e-books-teure-lesegeraete-und-tollhaus-der-formate\/","title":{"rendered":"e-Books – teure Leseger\u00e4te und Tollhaus der Formate"},"content":{"rendered":"

Ich oute mich hiermit als Star Trek Fan – allerdings mehr oder weniger ausschlie\u00dflich Next Generation. Die Macher haben wohl gerne auch mal in Zeitschriften wie Nature und Science gebl\u00e4ttert und sind dabei \u00fcber solche Ideen wie der Raumkr\u00fcmmung (Warp-Antrieb), Quantencomputer (Miss Bordcomputer) oder in den Raum projezierte Hologramme (Holodeck) gestolpert. Auch die Idee des Beamens fand wohl jeder irgendwie ganz lustig, wenn auch vern\u00fcnftig betrachtet fern der Realit\u00e4t. Pers\u00f6nlich fand ich aber auch immer diese kleinen “eBook-Reader” (hatten die nen Namen) mit den Captain Picard nach einem harten Tag voller Raum-Zeit-Anomalien und “Resistance is futile, you will be assimilated”-M\u00e4nnchen ins Bett ging.<\/p>\n

Mittlerweile hat der Raum nicht allzu stringente 11 Dimensionen<\/a> (mal mehr oder weniger), der Quantencomputer ist ein Thema in der C’t und Holodecks<\/a> sind so absurd auch nicht mehr. Selbst beamen \u00fcber die Donau<\/a> ist m\u00f6glich – solang nicht nur die Anwesenheit in Form von Quantenzust\u00e4nden bei der Arbeit gefordert ist, sollte man die Bahn dennoch nicht verpassen.<\/p>\n

Was aber ist aus diesem praktischen kleinen “eBook-Reader” von Cpt. Picard, den man sich in die Hosentasche stecken, welchen man mit Shakespeares Werken vollstopfen kann und welcher beinah das Look’n’Feel eines (einseitigen) Buches hat, geworden?<\/p>\n

Tja, da gibt es “unendliche Weiten” von Formaten (22 bei Wiki aufgelistet<\/a>), Softwarereadern und sogar eine ganze Menge freier sowie komerzieller Anbieter (mit wechselnder Palette der verschiedenen Formate). Bei den Formaten tut sich vielleicht was mit dem Open eBook Publication Structure (OEBPS<\/a>). Aber neben den eigentlichen Formaten verkompliziert sich das ganze noch – insbesondere bei den kommerziellen Anbietern – \u00fcber verschiedene Lizenzbedingungen. Normalerweise erh\u00e4lt man, im Gegensatz zum Printpendant, nur Nutzunglizenzen, d.h. man darf (kann) die Werke nur auf einer begrenzten Zahl, meist zwei: f\u00fcr PC und den portablen Reader, von (eigenen) Leseger\u00e4ten einsetzen. Au\u00dferdem darf man sie teilweise nicht verleihen und ausdrucken ist in den meisten F\u00e4llen untersagt oder gleich ganz unterbunden.<\/p>\n

Ok, im Grunde ist das alles noch nachvollziehbar, obwohl man sich vielleicht intelligentere L\u00f6sung, gerade beim Verleihen, vielleicht w\u00fcnschen w\u00fcrde. Eine meines Erachtens intelligente L\u00f6sung f\u00fcr Bibliotheken (z.B. TUB Hamburg-Harburg<\/a>) bietet Wiley mit dem Roaming Access<\/a> an. Im Grunde muss man innerhalb der Bibliothek sich einmal ein Konto einrichten, das Roaming aktivieren und dann kann man f\u00fcr etwa 6 Monate (war jedenfalls sehr lang) auch von au\u00dferhalb B\u00fccher “ausleihen”. Netlibrary, ebenfalls bei der TUBHH, ist da erheblich unflexibler. Leiht ein Benutzer das Buch aus, dann ist es f\u00fcr andere f\u00fcr die Dauer von 2-8 Stunden (will man es l\u00e4nger nutzen, dann muss man die Ausleihe immer wieder erneuern) anderen Nutzern nicht verf\u00fcgbar – quasi wie bei den Print-Verwandten. Die Konzepte von Wiley und Netlibrary zusammengenommen w\u00e4ren doch eine interessante (komplizierte?) Idee f\u00fcr die Nutzung von kommerziellen eBooks. Nutzung…
\nTja, die Nutzung – da wird es wirklich kompliziert. Entsprechend den Formaten braucht man ja schlie\u00dflich ein Leseger\u00e4t. Beim Computer ist das leicht \u00fcber die Installation entsprechender Reader-Software m\u00f6glich, aber im Grunde will ich ja eben nicht am PC lesen m\u00fcssen. Mir als Nutzer bleibt es aber, trotz (einigerma\u00dfen) intensiver Suche, schleierhaft welche Ger\u00e4te eigentlich wirklich f\u00fcr e-Books taugen. Letzlich landet man immerwieder bei PDA’s, aber auch wenn ein
Palm TX Handheld<\/a> mit seinem kippbaren Display einen guten Eindruck macht, dann wird nie auf die E-Book-Tauglichkeit eingegangen. Mal davon abgesehen bringt so ein Ger\u00e4t tausend Funktionen mit, welche ich eigentlich gar nicht brauche und ist dementsprechend teuer. Erfahrungsgem\u00e4\u00df fallen einem die Haken bei neuen Ger\u00e4ten (f\u00fcr “neue” Anwendungen) ja immer erst nach Kauf des ersten Modells auf. Soweit ich das sehe, sind einige vorab zu erkennenden Haken, dass die meisten Ger\u00e4te noch zus\u00e4tzlich Speicherkarten brauchen, je nach Betriebssystem nicht alle Reader-Software installierbar ist, wom\u00f6glich die Akkulaufzeit… dann bleiben noch die Sachen, die man eben erst bei der Anwendung bemerkt.<\/p>\n

Eigentlich m\u00fcsste es aber doch “einfache”, spezialisierte E-Book-Reader geben – sowas wie Picard hat halt. Unter E-Book devices<\/a> findet man bei Wikipedia auch tats\u00e4chlich solche Ger\u00e4te. Mit dem Sony Reader<\/a> (auch ein Bild dort) sogar welche, die ePaper<\/a>-Technologie verwenden, bei denen also nicht permanent Strom zum Erhalt des Displays n\u00f6tig ist (wenn dann das Micro Energy Harvesting<\/a> (3sat-Nano dazu<\/a>) in eine hei\u00dfe Phase geht, brauchen wir vielleicht nichtmal mehr Batterien). Die Liste der Ger\u00e4te bei Wikipedia ist aber nicht gerade beeindruckend lang. Zudem sind die meisten verf\u00fcgbaren Ger\u00e4te nicht \u00e4lter als zwei Jahre, es scheint also alles – erstaunlicher Weise – noch sehr in den Kinderschuhen zu stecken.<\/p>\n

Wirklich schade. Ich geh\u00f6rt sicher nicht zu den Leuten, die am Papier hingen (man kennt dies Argument ja in der ein oder anderen Form), wenn die Alternativen vorhanden w\u00e4ren. Ich w\u00fcrde gerne Abend auch den (vom Inhalt) dicksten W\u00e4lzer einh\u00e4ndig in quasi jeder Position im Bett lesen k\u00f6nnen – auf das permanente Rauschen des Warp-Antriebmotors (was zum Geier ist das sonst immer f\u00fcr ein Hintergrundger\u00e4usch?) verzichte ich allerdings \ud83d\ude09<\/p>\n

EDIT 2007-01-05: In einer uralten Heise-Newsmeldung<\/a> wird schon auf eine etwas andere L\u00f6sung zum Verleihen von E-Books hingewiesen. Bew\u00e4hrt hat’s sich wohl nicht (entnehme ich dieser FAQ<\/a>).<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

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