{"id":197,"date":"2009-02-13T15:00:10","date_gmt":"2009-02-13T13:00:10","guid":{"rendered":"http:\/\/blog.verweisungsform.de\/?p=197"},"modified":"2022-12-05T00:56:58","modified_gmt":"2022-12-04T22:56:58","slug":"e-book-reader-ganz-subjektiv","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/blog.verweisungsform.de\/2009-02-13\/e-book-reader-ganz-subjektiv\/","title":{"rendered":"E-Book Reader ganz subjektiv"},"content":{"rendered":"

Am 11.03.2009 wird der Sony Reader (Model PSR 505) also bei Thalia angeboten<\/a> und die Versorgung mit B\u00fcchern will Sony \u00fcber die Kooperation mit dem deutschen Buchgro\u00dfhandel (genauer Libri) gew\u00e4hrleisten. So und mehr die Pressemitteilung von Sony<\/a>.Der Spiegel-Artikel Jetzt geht’s los – Sony er\u00f6ffnet den deutschen E-Book-Markt<\/a> kommentiert dies sehr interessant. Viel wurde und wird \u00fcber Sinn und Unsinn, Nutzen und Zukunftschancen (oder eben nicht) von solchen Ger\u00e4ten auch ansonsten in den Medien und Blogs diskutiert. Gerade heute auch ein interessanter Beitrag bei bibliothekarisches.de: Der E-Book-Reader-Olymp wird hei\u00df umk\u00e4mpft<\/a>.<\/p>\n

Aber wie der Titel schon hergibt, will ich an dieser Stelle gar nicht so sehr versuchen objektiv in einem engeren Sinne zu sein. Es geht vielmehr darum was mich (und vermutlich andere) an so einem Teil reizen k\u00f6nnte – und bei mir kommt durchaus die alte Begehrlichkeit nach “so einem Teil” wieder an die Oberfl\u00e4che bei so einer Meldung. Vorausgeschickt: Ich w\u00fcrde mich bei weitem nicht als Bibliophilen (im Sinne von au\u00dfergew\u00f6hnlich viel lesend), sondern eher als “informellen” Bedarfs- und Entspannungleser bezeichnen.<\/p>\n

Ganz h\u00e4ufig wird das Argument von der Bibliothek in der Tasche angef\u00fchrt. Und ja, genau das reizt mich im Wesentlichen. Trotzdem sagt dieses Argument meist nicht mehr, als dass<\/span> ich viel Literatur in einem kleinen Ger\u00e4t haben kann, nicht aber wie<\/span> ich sie nutzen kann.F\u00fcr die wichtigsten derzeit angebotenen Reader findet man zwar eine gute Vergleichsmatrix bei Mobilread.com<\/a>, aber die hilft im Grunde nur sehr wenig.<\/p>\n

Das: Was krieg ich daf\u00fcr (an Literatur)?<\/h2>\n

Zun\u00e4chst zum “das”. Ganz klar ist, dass man f\u00fcr einen “Leser” was zum Lesen haben muss, bevorzugt in seiner Sprache. Alle E-Book Reader k\u00f6nnen mit Textdateien umgehen, aber da h\u00f6rt es auch schon auf. Sieht man was es alles an Formaten<\/a> gibt, dann kann man schon verzweifeln. Vor allem, wenn die beiden “gr\u00f6\u00dften” – Sony und Amazon – jeweils ein propriet\u00e4res E-Book-Format (angepasst an die Gr\u00f6\u00dfe und Handhabung solcher Ger\u00e4te) propagieren (Sony mit BBeB und Amazon mit AZW bzw. MobiPocket). Hmm, also wenn ich mich f\u00fcr eines der beiden Ger\u00e4te entscheide, dann begrenze ich meine Auswahl aktueller (bzw. \u00fcberhaupt) an Literatur also nicht unwesentlich. Ganz abgesehen davon, dass ich alle Literatur (insbesondere viel das ich bevorzuge) weder in dem einen noch in dem anderen Format erhalte oder ggf. \u00fcberhaupt elektronisch. Selbst wenn ich zun\u00e4chst akzeptieren w\u00fcrde, dass ein Format Mechanismem zum Schutz der Urheberrechte haben muss (im Grunde die selbe Diskussion wie bei MP3), dann sind mehrere Formate, die nicht von allen Ger\u00e4ten unterst\u00fctzt werden, ein wesentliches Argument gegen diese Ger\u00e4te, weil meine Auswahl viel st\u00e4rker beschr\u00e4nkt wird als jemals beim klassischen Buch. Selbst das rigideste Rechtesystem von einem Format k\u00f6nnte am Ende nur dazu f\u00fchren, dass quasi 1:1-Entsprechung zum Buch entsteht (ich den Text nur im Buch\/Reader lesen kann). Das ist sicher nicht gerade fortschrittlich und das Ziel der Sache (1:1 zu sein, statt mehr zu werden), aber so wie es ist kann ich zwar viel haben, aber nicht alles elektronisch und unter den elektronischen Versionen wiederrum nur einen Teil. Die Wahl eines Herstellers soll also meine Wahlfreiheit bei der Literatur (dem worum es geht) beschr\u00e4nken, wobei es mir zudem nahezu unm\u00f6glich ist vorher abzusch\u00e4tzen wie das Angebot bei dem einen oder anderen aussieht? Bei Musik mit dem den MP3-Format habe ich das Problem doch auch nicht (mehr; so ausgepr\u00e4gt).<\/p>\n

Was ist eigentlich mit dem mir bekannten Standard als “Druckequivalent”: PDF? Ein Problem ist zun\u00e4chst, dass es tats\u00e4chlich equivalent ist, d.h. das es \u00fcblicherweise f\u00fcr den Ausdruck auf DinA4 ausgelegt ist. Diese Dimensionen sind aber auf einem kleinen Ger\u00e4t (was nicht mal unbedingt an DinA5 ranreicht) aber unpraktisch. Nat\u00fcrlich kann man hier “tricksen”, indem die Ger\u00e4te einen Zoom erlauben und dann frei nach links\/rechts und oben\/unten gescrolled werden kann oder, und das kann der Sony wohl auch bedingt mit aktueller Firmware, das PDF wird beim Lesen neu formatiert, so dass es auf den Bildschirm sinnvoll lesbar ist. Die Alternative (die bietet Irex) ist, dass man das Display gr\u00f6\u00dfer macht. So oder so muss das Ger\u00e4t aber PDF noch unterst\u00fctzen. Womit der Kindle schon ausf\u00e4llt (wobei der Kindle 2 das wohl k\u00f6nnen soll, aber andererseits ist nichtmal der Kindle 1 auf dem deutschen Markt verf\u00fcgbar). F\u00fcr micht pers\u00f6nlich w\u00e4re die Unterst\u00fctzung f\u00fcr PDF sehr wichtig, da ich viele Sachen, die ich gerne verf\u00fcgbar h\u00e4tte, als PDF habe oder erhalte. Ganz sicher will ich diese aber nicht vorher umst\u00e4ndlich und evtl. mit Verlusten in ein anderes Format wandeln m\u00fcssen. Aus dieser Perspektive w\u00e4re f\u00fcr mich der Irex Iliad die beste Entscheidung, weil er das Problem des “Papierformats” von PDF durch seine gr\u00f6\u00dfe relativ ausgleich (der neuere Reader – DR 1000 – von Irex hat sogar ziemlich genau DinA4-gr\u00f6\u00dfe).<\/p>\n

Optimal w\u00e4re aber nat\u00fcrlich, dass ich alles was ich auf Papier erhalten kann auch elektronisch verf\u00fcgbar ist und ich mir \u00fcber das Format – sowohl “physische” Dimensionen, noch Dateiformat – vor dem Kauf (Bezug) keine Gedanken machen muss – im Moment sind das noch viel zu viele.<\/p>\n

Wie: …funktioniert das alles?<\/h2>\n

Das “was” ist schon ein wenig in das “wie” abgerutscht. Trotzdem gibt es noch mehr “wie” – zmdst. f\u00fcr mich. Denn ein reiner Ersatz f\u00fcr das klassische Buch scheint mir doch unspannend. Statt auf Papier lesen und Seiten umzubl\u00e4ttern erhalte ich nur ein elektronisches Pendant? Wirklich mehr “wie” gibt es nicht? Wenn ich einen Deutsch-Englisch Duden hole, dann muss ich mich da “durchbl\u00e4ttern”? Die E-Bookformate unterst\u00fctzen zwar Indizes, aber was bei in Kapiteln gegliederten B\u00fcchern praktisch ist, ist gerade bei Nachschlagewerken doch beinah l\u00e4cherlich. So ein Index macht nur Sinn, wenn ich eine Suchm\u00f6glichkeit habe, was zugleich bedeutet, dass ich eine Eingabem\u00f6glichkeit habe. Der aktuell bei Thalia angebotene Sony PRS 505 hat diese nicht, wohl aber das neuere Modell PRS 700, der Kindle und die Modelle von Irex. Die einen l\u00f6sen es \u00fcber Onscreen-Tastaturen, also Eingabe per Fingerber\u00fchrung oder “Stift”, die anderen mit Minitastaturen unter dem Display. Abgesehen von der Frage was nun wirklich praktisch ist, ist die andere Frage, die nicht ganz leicht f\u00fcr jedes Ger\u00e4t zu kl\u00e4ren ist, ob Volltextsuchen m\u00f6glich sind (was sicher ordentlich Prozessorleistung und damit Energie kostet) oder ob nur in vorgefertigten Indizes gesucht wird. Eine andere spannende Variante von Suche oder besser Nutzung von Lexika ist, wenn durch das Doppelklicken (oder was auch immer) eines Begriffs im gerade gelesenen Text in einem oder mehreren (zuvor wohl erworbenen) Lexika gesucht wird. Abgesehen von dem PRS 505, der dies nicht kann, haben die drei interessanten (Sony PRS 700, Irex, Amazon Kindle) solche M\u00f6glichkeiten wohl, aber es ist unheimlich schwer aus Beschreibungen des Funktionumfangs oder auch YouTube-Videos abzuleiten, wie praktisch diese M\u00f6glichkeiten (umgesetzt) sind. Soweit ich es ermitteln kann, hat hier wieder Irex die Nase vorn bei der Benutzerfreundlichkeit.<\/p>\n

Eine Suche w\u00e4re f\u00fcr mich sehr wichtig und ist im Grunde auch immer schon eng mit der Vorstellung eines E-Book Readers verkn\u00fcpft gewesen. Das Thaliaangebot disqualifiziert sich damit (neben dem Formatproblem\/-frage) schon. Er kann nur Lesezeichen setzen. Lesezeichen sind mir ebenfalls sehr wichtig (wie ich die immer herausfallenden x Papierlesezeichen in B\u00fcchern hasse), werden aber auch von den meisten Readern unterst\u00fctzt. Trotzdem auch hier die Frage: wie praktisch? H\u00e4tte ich tats\u00e4chlich hunderte von Lesezeichen \u00fcber zig B\u00fccher verstreut, dann m\u00fcsste der Zugriff darauf schon durchdachter sein, als nur eine lange Liste anzulegen. F\u00fcr Kategorien br\u00e4uchte ich (wahrscheinlich) wieder eine Freitexteingabem\u00f6glichkeit.<\/p>\n

Nah am Prinzip von Lesezeichen w\u00e4re auch die M\u00f6glichkeit etwas zu unterstreichen oder zu markieren. Damit das einfach geht, braucht es aber wieder eine “direkte” Manipulationsm\u00f6glichkeit, wie den Finger oder einen “Stift”. Wirklich mithalten tun hier wohl nur der PRS 700 und die Irex-Reader, wobei Irex-e sogar Notizen in Handschrift erm\u00f6glichen. Je nachdem wie bereichsspezifisch (”Mitte der Seite”) ein Lesezeichen gesetzt werden kann, w\u00e4re das f\u00fcr mich verzichtbar (obwohl ich mir pers\u00f6nlich daf\u00fcr mindestens eine spannende Anwendung vorstellen k\u00f6nnte). Sicher spannend w\u00e4re auch die einfach Verkn\u00fcpfung von Lesezeichen.<\/p>\n

Ein wichtiges “wie” ist sicher auch: Wie schnell ist das Ger\u00e4t? Hier ist es meines Erachtens wirklich schwierig, denn das ist auch ein sehr subjektives empfinden, ob die Geschwindigkeit sehr gut ertr\u00e4glich oder bis hin zu unertr\u00e4glich ist. Zeitangaben in Tabellen und selbst Videos helfen mir dabei nicht. Ich habe noch nie gemessen, wie lange ich zum umbl\u00e4ttern einer Seite brauche. Und selbst wenn es “lange” (gar l\u00e4nger als bei einem Reader) dauern w\u00fcrde, dann warte ich ja nicht nach einem Knopfdruck sondern bin mit dem Umbl\u00e4ttern besch\u00e4ftigt – das macht subjektiv sicher einen erheblichen Unterschied. Soweit ich das einsch\u00e4tzen kann, sind die meisten Reader zumindest ertr\u00e4glich (gemessen an dem Nutzen, den ich mir erwarte) schnell, wenn sie mit “ihren” Formaten umgehen. Bei PDFs (sofern \u00fcberhaupt unterst\u00fctzt) wirkt das schon ganz anders (z.B. bei YouTube-Videos zu den jeweiligen Readern).<\/p>\n

Das w\u00e4ren f\u00fcr mich die wesentlichen “Wies”. Nicht so wichtig w\u00e4re f\u00fcr mich, wie schwer das Teil ist, denn das Gewicht h\u00e4lt sicher \u00fcberall in Grenzen. Wie gro\u00df das Ger\u00e4t ist, ist f\u00fcr mich nicht entscheidend, sofern die Darstellung der unterst\u00fctzten Formate (sinnvoll) gelingt – trotzdem hat der Irex hier anscheinend eben durch seine Gr\u00f6\u00dfe Vorteile. Ebenfalls nicht so bedeutsam ist f\u00fcr mich, wie ich E-Books auf das Ger\u00e4t bekomme. W-Lan (oder wie bei Kindle “gef\u00fchlt” Equivalentes) ist zwar sch\u00f6n, aber zur Not kann ich auch mit einem PC als direktem Mittelsmann leben – andererseits \u00fcbt die M\u00f6glichkeit den USB-Stick bei dem Irex Iliad (der neuere anscheinend aber nicht mehr) anzuschlie\u00dfen durchaus einen Reiz aus, ebenso wie aber USB 1.1 abschreckend wirkt. Und wie lange das Ger\u00e4t l\u00e4uft scheint mir auch vernachl\u00e4ssigbar, da sie alle offensichtlich mindestens einen kompletten Tag duchhalten (kleine Zweifel bleiben nur beim Irex). Ebenfalls nicht so wichtig ist mir, ob (dass) die B\u00fccher in dem Format (viel) billiger sind (wichtiger w\u00e4re mir, dass ich sie wie ein echtes Buch handhaben kann und zwar in dem Sinne, dass mir da kein Rechtemanagement einen Strich durch die Verleih-\/Sicherungsrechnung macht).Wie stabil die Teile sind ist mir zwar nicht unwichtig, trotzdem w\u00fcrde ich davon ausgehen, dass sie alle Alltags-\/Taschentauglich sind und mir da weniger Sorgen machen (obwohl auch das eher Prinzip Hoffnung ist). Andererseits ist mir der Ruf des Supports einen Unternehmens mittlerweile recht wichtig (Updates, Reparaturen etc.). \u00dcberhaupt kein Wie ist, wieviel Platz ich damit sparen k\u00f6nnte. Die B\u00fccher stapeln sich zwar langsam (statt gereiht zu stehen), aber solang sie zmdst. den Eindruck erwecken, dass nicht nur der Fernseher und PC wichtig sind… (bl\u00f6der Scherz ;-)).<\/p>\n

Fazit<\/h2>\n

Ich habe eine Vorstellung, welchen Zweck ich mit so einem Ger\u00e4t verfolge, aber keine Produktbeschreibung, kein Testartikel oder Video vermittel mir wirklich, ob selbst ein Ger\u00e4t, das objektiv alle Kriterien erf\u00fcllt, in der Praxis wirklich f\u00fcr mich (wirklich ganz subjektiv) den gew\u00fcnschten Nutzen bringt – sch\u00f6n wenn ein Auto laut test f\u00e4hrt, aber ich nicht angegeben wurde, ob es Servolenkung hat. Nach allem w\u00fcrde ich aber am ehesten vermuten, dass der Irex Iliad dies tut, denn er kann mit PDFs anscheinend gut umgehen und sie gut darstellen. Von den ansonsten unterst\u00fctzten Formaten w\u00fcrde ich mich wahrscheinlich auf einem sicheren Pfad bewegen, denn insbesondere MobiPocket ist schon allein durch die Popularit\u00e4t vom Kindle gut abgedeckt – dummerweise nur auf englisch wirklich zu erwarten. Abgesehen davon k\u00f6nnten weitere unterst\u00fctzte Formate durch Drittentwickler hinzugef\u00fcgt werden (und sind wohl auch schon) – in welchem Umfang auch immer genau, gilt dies aber auch f\u00fcr den Sony PRS 700. Ansonsten “wirken” Bookmarks, Notizen, Lexikaschnellzugriff etc. sehr sch\u00f6n und auch die Geschwindigkeit “scheint” mir akzeptabel.<\/p>\n

Tja, viel scheint und wirkt. Und wenn man sich irrt, dann hat man mindestens den Umstand alles zur\u00fcckschicken zu m\u00fcssen, nur um das Ger\u00e4t mal in der Hand gehabt und ausprobiert zu haben. Das Problem versch\u00e4rft sich noch, wenn man sich f\u00fcr den Kindle entscheiden w\u00fcrde (Versand aus den USA, Zoll, Porto…), der ebenso wie z.B. der PRS 700 von Sony in Deutschland nicht erh\u00e4ltlich ist. Der einzige E-Book-Reader, den man mal im Laden an der Ecke ausprobieren kann, wird ab n\u00e4chsten Monat der PRS 505 bei Thalia sein. Wahrscheinlich ein genialer Zug von Sony, denn zu verlieren gibt es ja nicht wirklich viel, da mit dem PRS 505 ja quasi das veraltete (Sony dr\u00fcckt das anders aus), bereits vermarktete Modell auf den deutschen Markt geworfen wird, welches zudem durch seine Erh\u00e4ltlichkeit als einziger E-Book Reader im gew\u00f6hnlichen Handel einiges an Aufmerksamkeit erhalten hat. Sch\u00f6n ist nat\u00fcrlich auch, dass man f\u00fcr 300\u20ac verkaufen kann, was man sonst “nur” f\u00fcr 300$ los wird und sch\u00f6n, dass das Kindle etwas in den “Hypehintergrund” ger\u00e4t, weil Amazon (noch?) nicht auf den deutschen Markt will . W\u00e4hrend ich bei dem PRS 505 den Preis schon geradezu f\u00fcr einen Nepp halte, sind nat\u00fcrlich auch Reader, die wirklich einen Mehrwert (eben sehr subjektiv) haben auch relativ viel teuerer. Bei einem Preis von 500\u20ac (Irex Iliad<\/a>), will man (ich) aber dann auch kein Ger\u00e4t haben, dass noch erheblich W\u00fcnsche offen l\u00e4sst bez\u00fcglich der Vorstellung des echten Mehrwerts von sowas gegen\u00fcber dem Buch und dem B\u00fccherregal.<\/p>\n

Und nun? Seit Captain Picard Shakespeare-lesend \u00fcber die Decks der Enterprise wandelte, wollt ich so ein Ding haben. Und das nicht erst in 200 Jahren. 20 wart ich ja quasi schon seit Erstausstrahlung. So wie es ist (teuer, “unsicher” in der Anwendung und insbesondere schwerlich auszuprobieren) werde ich wohl einfach hoffen, dass viele andere sich den f\u00fcr mich definitiv uninteressanten Sony Reader 505 holen und damit Akzeptanz und vor allem Weiterentwicklung f\u00f6rdern, die schlie\u00dflich zu einer allgemeinen Nachfrage von erschwinglichen Ger\u00e4ten in echter Konkurrenz f\u00fchrt – hoffentlich nicht erst in 200 Jahren. Dazu geh\u00f6rt nat\u00fcrlich ein Bordcomputer, der mir alle meine Fragen in einer Sprache beantwortet und nicht mal in Deutsch und mal in Chinesisch – sprich: ich krieg alle (das meiste) an Literatur in einem ger\u00e4tetauglichen Format oder kann einfach und sicher dahin konvertieren (eigentlich will ich nat\u00fcrlich so einen Bordcomputer). Ich will mir bei einem Kauf (mindestens) so wenig grunds\u00e4tzliche Gedanken machen m\u00fcssen, wie heute schon bei einem MP3-Player. Trotzdem glaube und hoffe ich, dass sich das durchsetzen wird.<\/p>\n

Trotzdem und wie auch immer… w\u00fcrde ich im Lotto gewinnen, dann w\u00e4re es zu Sternzeit 2009 der Irex Iliad.<\/p>\n

Im Grunde ist das grob ein \u00e4hnliches Fazit wie beim oben genannten Blog-Eintrag bei bibliothekarisches.de:<\/p>\n

\n

Je mehr ich mich mit diesem Thema besch\u00e4ftige, desto eher komme ich zu dem Ergebnis: 2009 ist nicht das Jahr des E-Books, sondern 2009 ist das Jahr des Hypes um das E-Book.<\/p>\n<\/blockquote>\n

Allerdings w\u00fcrde ich erg\u00e4nzen, dass der Hype schon \u00e4lter ist (wenn auch Sony in noch etwas mehr in die breite deutsche \u00d6ffentlichkeit tr\u00e4gt). Am wichtigsten ist aber, dass Hypes zyklisch sind. Zumindest gef\u00e4llt mir dieses Modell sehr gut, weil es nicht nur in Kategorien wie Erfolg und Gescheitert denkt. Eine kurze Erkl\u00e4rung zu Hype-Zyklus<\/a> bei Wikipedia (oder bei Gartner<\/a> selbst). Je nachdem wie man es betrachtet (USA: lange auf dem Mark, BRD: quasi neu mit Sony) befindet sich der E-Reader doch irgendwo zwischen Phase 1-3, wobei einige sehr viel \u00e4ltere E-Reader schon die Phase 1-4 durchgemacht haben. Die Idee will man seit Jahrzehnten nicht f\u00fcr wirklich tot oder gescheitert erkl\u00e4ren. F\u00fcr mich w\u00e4re derzeit Phase 3 bei den erh\u00e4ltnlichen Modellen (”Trough of Disillusionment”), bei dem aber schon die Phase 5 langsam in Sichtweite r\u00fcckt.<\/p>\n

Vielleicht reicht am Ende dann das Sonnenlicht am Fenster als Energieversorgung, man kann mit ihm unter Wasser in irgendwelchen B\u00fcchern lesen \u00fcber deren Format oder “Rechtemanagement” man sich keine Gedanken machen muss, das “Rumbl\u00e4ttern” funktioniert mit einem kleinen Scrollbalken, \u00fcber den man den Finger \u00fcber einer papier\u00e4hnlichen Fl\u00e4che hin und her bewegt (nen Bl\u00e4tterger\u00e4usch kann man sicher auch ausgeben und ein Gef\u00fchl f\u00fcr das Buchvolumen wird geschickt visuell eingeblendet) und das Ding ist noch so billig, dass man sich damit B\u00fccherregale f\u00fcllen k\u00f6nnte (auch wenn das sinnlos w\u00e4re, zumal die Ger\u00e4te Softwareupdates erhalten und Jahrzehnte lang halten). Daneben gibt es nat\u00fcrlich noch alle zuvor genannten M\u00f6glichkeiten (Lesezeichen, Notizen, Kopieren von Textpassagen zum Zitieren, tausende B\u00fccher im “Taschenbuchformat” etc.) und noch einiges, noch gar nicht bedachtes, Findiges. Prinzipiell scheint das alles nicht unm\u00f6glich oder besonders unwahrscheinlich (am “unwahrscheinlichsten” scheint derzeit eine echte L\u00f6sung von Format und Urheberrechten). Aber wenn diese machbaren Dinge geschafft w\u00e4ren… Und trotzdem will keiner das Ding haben, weil er keinen (relevanten) Nutzen darin sieht und seine Gewohnheit ihm den Griff zum Buch diktiert? Der entscheidende Wert eines Buches liegt doch nicht in seiner “physischen” Form. Es hat sich durchgesetzt, weil es erheblich Vorteile gegen\u00fcber Mund-Gehirn\/Ged\u00e4chtnis-Ohren-Informations\u00fcber\/-vermittlung hat, aber nicht weil dann Stille herrscht (die vielleicht zu\u00e4chst als sehr unangenehm, weil abweichend vom Gewohnten, empfunden wurde. Schlie\u00dflich konnte man vorher einfach nachfragen, statt bl\u00f6d rumzubl\u00e4ttern). Naja, ich bin jedenfalls gespannt, ob das Buch aufgrund so herausragender Eigenschaften wie der haptischen Qualit\u00e4t und des \u00e4sthetischen Regalf\u00fcllwerts (wohl die zwei entscheidenden Eigenschaften, die ein E-Book Reader nie wirklich haben kann), wahrhaft das optimale und praktischste Informationsmittel – Information im allerweitesten Sinne – bleiben wird. \ud83d\ude09<\/p>\n


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DB Recovery Info<\/u><\/strong> (Was soll das?)<\/a>
\nKommentare Original:<\/strong> 3
\nLokale Google Cache Version (mit Kommentaren):<\/strong>
\u00d6ffnen<\/a>
\nSonstiges:<\/strong> –<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

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