{"id":118,"date":"2008-04-09T21:03:38","date_gmt":"2008-04-09T20:03:38","guid":{"rendered":"http:\/\/blog.verweisungsform.de\/2008-04-09\/raumplan-mit-google-sketchup-erstellen\/"},"modified":"2022-12-05T00:56:58","modified_gmt":"2022-12-04T22:56:58","slug":"raumplan-mit-google-sketchup-erstellen","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/blog.verweisungsform.de\/2008-04-09\/raumplan-mit-google-sketchup-erstellen\/","title":{"rendered":"Raumplan mit Google SketchUp erstellen"},"content":{"rendered":"
Vor weit \u00fcber einem Monat habe ich bei Inetbib den Thread Erstellung eines Raum-\/Orientierungsplans – Best Practise?<\/a> er\u00f6ffnet. Ganz kurz zusammengefasst, ging es darum einen Raumplan f\u00fcr eine \u00d6ffentliche Bibliothek zu erstellen, wobei dabei keinerlei Kosten entstehen sollten. In der Liste selber gab es keine Antwort, aber einen Hinweis erhielt ich direkt per Mail. Mittlerweile habe ich auch noch ein paar direkte Anfragen erhalten, ob ich nun wiederum einen Tipp bekommen h\u00e4tte. Insofern gebe ich den einen hier mal weiter, da er mir tats\u00e4chlich geholfen hat. Au\u00dferdem kann ich dann einfach hierhin verweisen \ud83d\ude09<\/p>\n Der Tipp kam von einer Dame, die einen solchen Plan mal mit Google SketchUp<\/a> erstellt hatte. SketchUp ist ein kostenloses (es gibt eine Pro-Version, dazu aber sp\u00e4ter) Programm zum erstellen von 3D-Modellen – ich w\u00fcrde sagen sowas wie ein CAD-Programm f\u00fcr Dummies. Ich hatte das bereits fr\u00fcher mal auf dem Rechner, aber keine wirkliche Verwendung daf\u00fcr und war ehrlich gesagt auch durch die erste Erscheinung etwas abgeschreckt. Tats\u00e4chlich ist das Programm aber \u00e4u\u00dferst einfach (m\u00f6chte beinah<\/span> sagen genial simpel) zu bedienen, wenn man sich nur die wenigen Quickstart-Tipps am Anfang durchliest.<\/p>\n Aber der Reihe nach. Warum ein 3D-Tool, wenn man einen 2D-Plan haben will? Eigentlich kann ich darauf keine qualifizierte Antwort geben, da ich kaum Erfahrungen mit Layout-\/Graphikprogrammen habe (nur ein wenig mit Photoshop, das aber weit entfernt vom Anspruch der Kostenlosigkeit ist). Aus dieser Perspektive heraus w\u00fcrde ich argumentieren, dass es mit SketchUp – wahrscheinlich – erheblich einfacher sein d\u00fcrfte Objekte zu positionieren, da Modelle mit metrischen Ma\u00dfen erstellt werden k\u00f6nnen und alles leicht ausgemessen werden kann. Desweiteren kann man theoretisch auf die Dreidimensionalit\u00e4t verzichten und zweidimennsional arbeiten. Allerdings hat es mir geholfen, den Raum, die Regale usw. auch perspektivisch betrachten und bewegen zu k\u00f6nnen. Au\u00dferdem ist es kostenlos und wenn man in 3D arbeiten will, dann findet man massenhaft fertiger Objekte (Regale, Tische, St\u00fchle…) zum direkten Importieren – nat\u00fcrlich kann man sich die auch in 2D anzeigen lassen.<\/p>\n Soweit so gut. Stellt sich die Frage, ob es einen Haken gibt. Klare Antwort darauf? Jein… Kurze Erl\u00e4uterung: Urspr\u00fcnglich hatte ich die Erstellung eines Planes als “L\u00fcckenf\u00fcller” f\u00fcr ab und an vorkommende Leerl\u00e4ufe vorgeschlagen (“Chef, wo soll ich jetzt hin?” ;-)). Dabei schwebten mir gerade mal ein paar Ausdrucke auf DinA4 vor, die man im Raum verteilt und mit einem handels\u00fcblichen Drucker auswirft. Nun kam aber der “Chef” auf die Idee, dass man das auch auf den Zweigstellenflyer drucken k\u00f6nnte, weswegen ich dann mit einem Mitarbeiter aus der Abteilung \u00d6ffentlichkeitsarbeit sprach, der mir erkl\u00e4rte, dass es sich schon um einen “hochwertiges” Exportformat handeln m\u00fcsse, da Druckereien Probleme mit Aufl\u00f6sungen unter 300 DPI h\u00e4tten (zum Vergleich – “Gebrauchsgfrafiken” im Internet haben i.d.R. 72 DPI). Die einzige Beschr\u00e4nkung der freien SketchUp-Version liegt aber in den w\u00e4hlbaren Exportformaten. 3D-Modelle k\u00f6nnen nur im Google Earth-Format (ja, da kann man sein Geb\u00e4ude dann auch placieren) und 2D-Modelle in einigen g\u00e4ngigen Bildformaten exportiert werden (jpg, gif, png, tiff), wo jedoch keine DPI-Angaben mitgegeben werden k\u00f6nnen. Zum zweiten Teil des “Jein”: Man kann allerdings bei den Exporten die Dimensionen mitgegeben, d.h. die x*y Pixel, die die exportierte Bilddatei haben soll. Ehrlich gesagt kann ich es jetzt auch nicht genau erkl\u00e4ren – wie gesagt, bin ich kein Grafikspezialist, aber wir haben uns dabei auf den Export als Tiff geeinigt, wobei der Ma\u00dfstab dann 3508 * x (x ist der automtisch errechnete relative Wert) sein sollte. Ich habe die Zahl einfach so hingenommen, aber mir ist gerade bei Irfanview (Grafikviewer) aufgefallen, dass ich eine Druckgr\u00f6\u00dfe von 29,7cm erhalte, wenn ich f\u00fcr diese Kantenl\u00e4nge 300 DPI w\u00e4hle (sprich DinA4). Da ich es nicht vertiefen kann, soll das als Hinweis reichen, wenn man \u00fcber mehr als einen “Durchschnittsausdruck” nachdenkt. Eins noch: Wenn ich noch (erheblich) h\u00f6here Aufl\u00f6sungen w\u00e4hle, dann schmiert mir SketchUp ab.<\/p>\n Eine Alternative gibt es noch. Die Testversion der Pro-Variante l\u00e4sst sich 6 Stunden uneingeschr\u00e4nkt verwenden (soweit ich das beobachtet hat beziehen sich die 6 Stunden auf die tats\u00e4chliche Nutzung). Hier k\u00f6nnen auch g\u00fcnstigere Formate exportiert werden. Leider war der entsprechende Mitarbeiter im Urlaub als ich nochmal nachfragen wollte, der Kollege vermutete jedoch, dass EPS (Encapsulated PostScript) immer vorteilhaft w\u00e4re. Also theoretisch k\u00f6nnte man seinen Plan in der freien Version erstellen und dann einmal mittels der Pro-Funktionalit\u00e4t exportieren. Ggf. auch in andere Formate, wo man jedoch wieder die entsprechend teuren Programme ben\u00f6tigen w\u00fcrde (womit der ganze Ansatz beinah hinf\u00e4llig w\u00e4re, bes\u00e4\u00dfe man diese). Das ist nat\u00fcrlich nur sinnvoll, wenn der Plan in absehbarer Zukunft nicht ge\u00e4ndert werden muss. M\u00f6glicherweise wird bei der Pro-Trial-Version auch ein Wasserzeichen oder etwas in der Art eingef\u00fcgt – derartiges hab ich jetzt nicht gepr\u00fcft. Ansonsten finde ich auch keine Lizenzbestimmungen, die sowas ausschlie\u00dfen – genaugenommen finde ich bei SketchUp gar keine.<\/p>\n Hinsichtlich der beiden letzten Abs\u00e4tze w\u00fcrde ich also ganz dringend empfehlen, dass man sich als erstes \u00fcberlegt in welchem Format (Flyer, DinA4, DinA3…) und wie (Standardrucker, Druckerei) der Plan schlie\u00dflich genutzt werden soll. Entsprechend sinnvoll ist es, dass man einmal den Grundriss zeichnet und ein paar Objekte eher wahllos placiert, so dass man bei einen Probeexport sehen kann, ob das ganze Vorhaben noch zielf\u00fchrend ist. Andererseits muss ich sagen, dass mir in den letzten Wochen aufgefallen ist, dass man nur h\u00f6chst selten \u00fcber gute Raumpl\u00e4ne, Orientierungspl\u00e4ne, Aufstellungspl\u00e4ne, oder wie auch immer man die Pl\u00e4ne nun eigentlich am besten bezeichnet, findet.<\/p>\n In gewisser Weise resultiert das auch aus dem zweiten Problem: die Beschriftung. Es ist ungemein schlau, wenn man sich auch dar\u00fcber voher sehr konkret Gedanken macht. Im Grunde stehen einem einige Varianten zu Verf\u00fcgung, die aber zun\u00e4chst mehr oder weniger unabh\u00e4ngig von SketchUp sind. Dabei fallen mir vor allem Farblegenden (Elemente farbig gruppieren, z.B. Auskunftspl\u00e4tze, Systematikgruppen…), Ikonographisch Legenden (Selbstkl\u00e4rende oder in der Legende erl\u00e4uterte Symbole), “Numerische Legenden” (Zahlen im Plan, Erl\u00e4uterung in der Legende) oder die direkte Beschriftung im Plan ein. Pers\u00f6nlich finde ich eine Farblegende (gepaart mit Symbolen) am intuitivsten, aber die ASB ist schon recht schwer mit ihren 26 Hauptklassen abzubilden (obwohl ich mich beinah ernsthaft mit Munsell<\/a> besch\u00e4ftigt h\u00e4tte :-D). Mit dem Plan den Weg vom Katalog zu den Regalen zu finden empfand ich aber eigentlich als das Hauptziel. Irgendwie f\u00e4llt das ganze wohl auch unter Informationsdesign<\/a>, aber die besch\u00e4ftigen sich auf den schnell zu ergooglenden Seiten auch nur noch mit dem ganzen technik-schnick-schnack \u00e1 la Web 2.0 ;-). Da ich meinen prim\u00e4ren Ansprechpartner bei der \u00d6ffentlichkeitsarbeit verloren hatte und das Praktikum kurz vor Ende stand, hab ich da auch keine wirkliche L\u00f6sung mehr gefunden, insbesondere weil ich dachte\/denke, dass Schrift beim Skalieren problematisch sein k\u00f6nnte. Beschriftungen in SketchUp selber vorzunehmen w\u00fcrde ich jedenfalls nicht empfehlen. Im Grunde kann man mit jedem x-bliebigen Bildbearbeitungsprogramm den Export schlie\u00dflich beschriften, aber vielleicht bietet sich etwas wie Gimp<\/a> an, da die Beschriftung dann zu einem sp\u00e4teren Zeitpunkt beliebig ge\u00e4ndert werden kann. Ich hab es jetzt zwar mit dem kommerziellen Pendant gemacht und die einzelen Beschriftungen jeweils als eigenen Layer eingef\u00fcgt, aber ich vermute, das kann Gimp auch. Da ich das aber nur am letzten Tag noch schnell gemacht habe (nach dem Motto “so in etwa k\u00f6nnte es aussehen”), sieht die Finale Version (Ober- und Untergeschoss) etwas “h\u00e4sslich” aus, aber vielleicht bietet es ja einen Eindruck.<\/p>\n Kopiert man die Bilder in Word (R\u00e4nder auf Minimum stellen), dann sieht man etwa was beim Ausdruck rausk\u00e4me. Ausgedruckt ist es aber noch besser zu lesen, als es (bei mir) am Bildschirm den Eindruck macht. Andererseits hat ja auch nicht jede Bibliothek so ung\u00fcnstige DinA4-Raumdimensionen \ud83d\ude09<\/p>\n Die Farben sind \u00fcbrigens \u00fcber Layer (in etwa: gruppierte Ansichten) realisiert, d.h. Objekte der gleichen Farbe k\u00f6nnen auch leicht ein- und ausgeblendet werden (so wie die W\u00e4nde unten im Video verschwinden beispielsweise). Die Farben (sogar mit Durchscheineffekten) kann man mit zwei Klicks \u00e4ndern.<\/p>\n Wo ich hier jetzt aber die ganze Zeit am tippen bin, ist mir noch eingefallen, dass ich vor Urzeiten mal ein Bild auf mehreren DinA4-Seiten ausgedruckt und dann unter einem Rahmen zusammengeschnipselt habe. Das klingt fummeliger als es ist, denn die Aufteilung \u00fcbernimmt ein ziemliches feines Freewareprogramm mit dem bezeichnenden namens Posterizer<\/a>. Ich bin alles andere als ein Bastler, aber selbst ich habe es hingekriegt die Bl\u00e4tter ordentlich und (fast) ohne erkennbare Kanten auf eine DinA2-Pappe (paar Cent im Laden) zu kleben. Das klingt vielleicht so, als ob das nicht unbedingt einem professionellen Anspruch gen\u00fcgt – mag auch sein, aber nachdem ich jetzt genauer bei solchen Pl\u00e4nen hingucke, ist mir aufgefallen, dass der Plan unserer FH-Bibliothek auch ein Konstrukt aus mehreren (Tesa-gekitteten?) Seiten ist… \ud83d\ude09<\/p>\n Es mag bessere Ans\u00e4tze als SketchUp geben, wenn man nur einen 2D-Plan erstellen will, allerdings wird man nicht gerade mit Hinweisen oder Literatur dazu erschlagen. Durch die wirklich intuitive Handhabung, das sich knapp aber pr\u00e4zise fassende Handbuch <\/a>und nicht zuletzt durch den schnell einsetzenden Spieltrieb, ist es aber von meiner Seite her absolut zu empfehlen. Wenn man nicht gerade Praktikant ist, kann letzter Punkt nat\u00fcrlich nachteilhaft sein, denn in der 2D-Perspektive interessiert hinterher keinen mehr der CD-St\u00e4nder, die RFID-Selbstverbuchung, die L-f\u00f6rmige Treppe oder der Taschenbuchdrehst\u00e4nder Marke Eigenbau mit den feinen Details :-D. Zu meiner Verteidigung: ich habe ne ganze Weile \u00fcber einen Plan mit isometrischer Ansicht nachgedacht. Ich glaube eigentlich immer noch, dass man mit dem richtigen Ansatz damit etwas besseres als einen 2D-Plan hinkriegen k\u00f6nnte. L\u00e4sst man das aber alles beiseite und konzentriert sich auf die 2D-tauglichkeit, dann kann man in kurzer Zeit einen ma\u00dfstabsgetreuen Raumplan erstellen (gut ist, wenn man die Ma\u00dfe kennt und nicht mit untauglichen Zentimerma\u00dfen ans Werk geht ;-)). Was hei\u00dft kurz? Ich habe von vier Wochen Praktikum etwa 2,5 Wochen darum rumgebastelt. Das meiste zu Hause (da sich dann ja doch immer was zu tun fand) und mit genannten Spielerreien dabei. Im Grunde bricht sich das reine Rumwerken mit SketchUp aber auf wenige Stunden runter, insbesondere wenn man die R\u00e4umlichkeiten gut kennt.<\/p>\n Das hier soll ja kein Tutorial sein. Davon gibt es genug und das Handbuch ist auch wirklich gut. Ein, zwei Tipps aber doch. Die “echte” 2D-Perspektive erh\u00e4lt man, wenn man zum einen die Draufsicht w\u00e4hlt und zum anderen im Men\u00fc Kamera “Parallele Projektion” w\u00e4hlt. Au\u00dferdem sollte man sich auf der Produktseite<\/a> zu SketchUp unter Additional Ressources die Quick Reference Card runterladen – die Maus ist zwar eine sch\u00f6ne Erfindung, aber mit der Tastatur geht es dann doch schneller (und man sieht auf einen Blick was m\u00f6glich ist). Der letzte Tipp ist etwas spezieller und eigentlich nur f\u00fcr 3D-Perspektiven wirklich relevant: Will man T\u00fcren und Fenster in W\u00e4nde einsetzen, dann geht das eigentlich mit zwei Klicks, auch so dass man durch die Fenster\/ge\u00f6ffnete T\u00fcren hindurchsehen kann. Das funktioniert aber nur automatisch und ohne Weiteres, wenn die W\u00e4nde nur 2D-Fl\u00e4chen sind, ansonsten wird es fummeliger (und der Hinweis ist sehr versteckt im Handbuch).<\/p>\n So s\u00e4h es dann in 3D aus. Die Qualit\u00e4t ist recht mies, aber soll ja alles noch webtauglich sein. So ein Flythrough kann man aber in beliebiger hoher Qualit\u00e4t mit SketchUp erstellen (auch in der freien Version).<\/p>\n Ansonsten w\u00fcrde mich noch interessieren, ob jemand einen besseren Ansatz, ein besseres Tool oder gute Ressourcen f\u00fcr solche Raumplanerstellungen kennt…<\/p>\nDer SketchUp-Ansatz<\/h2>\n
Warum SketchUp?<\/h2>\n
Uneingeschr\u00e4nkt empfohlen?<\/h2>\n
und… erst denken, dann handeln<\/h2>\n
Erst gehandelt (ein Beispielergebnis)<\/h2>\n
<\/a>
<\/a><\/p>\n
Spontane Idee f\u00fcr gro\u00dfe Pl\u00e4ne im Eigenbau<\/h2>\n
Letzte Worte und eine Warnung<\/h2>\n
Wie das war’s?<\/h2>\n
Zum Abschluss<\/h2>\n