Kommentare zu: Spiele (Konsolen und PC) in Bibliotheken https://blog.verweisungsform.de/2008-07-30/spiele-konsolen-und-pc-in-bibliotheken/ UF: undefined Sun, 04 Dec 2022 22:56:58 +0000 hourly 1 Von: Wahrheit? Alles Lüge! oder: Kinder und Computerspiele — Verweisungsform.de https://blog.verweisungsform.de/2008-07-30/spiele-konsolen-und-pc-in-bibliotheken/comment-page-1/#comment-21367 Mon, 27 Jul 2009 19:36:47 +0000 http://blog.verweisungsform.de/?p=126#comment-21367 […] dann hatte ich mal einen Beitrag Spiele (Konsolen und PC) in Bibliotheken hier im […]

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Von: Tobi https://blog.verweisungsform.de/2008-07-30/spiele-konsolen-und-pc-in-bibliotheken/comment-page-1/#comment-21366 Wed, 30 Jul 2008 21:51:01 +0000 http://blog.verweisungsform.de/?p=126#comment-21366 Oh, (so schnell) eine Reaktion 🙂

Ich persönlich kann nicht so richtig verstehen, warum es überhaupt diese Diskussion gibt. War ich etwa der einzige, der in seiner Jugend einen Rechner hatte?

Oh nein, ich habe mit etwa 12 (Anfang der 90er) den C64 von meinem Bruder geerbt, fortgesetzt über Atari STe, Amiga 500, 286er und wie es dann so weiter geht. Und insbesondere am Anfang dominierten Spiele da natürlich auch bei der Nutzung, obwohl ich auch heute durchaus ab und an mal einen “schlimmen” Ego-Shooter einwerfe.  Also von meiner Seite ganz gewiss keine Ablehnung gegen Spiele generell (oder speziell). Auch war mein Geschreibsel weniger als “Diskussionsbeitrag” gemeint, sondern wäre mehr als die Frage zu verstehen, ob Spielen in Bibliotheken – derzeit – wirklich eine (hohe) Priorität haben sollten.

Elektronische Spiele sind nicht nur Unterhaltung. Sie sind Teil der Medienkultur und des Medienalltags von immer mehr Menschen

Das bezweifel ich nicht. Ich glaube man könnte jetzt spitzfindig darum herum tanzen was alles Kultur und Medium ist, aber trotzdem nicht in der Bibliothek zu finden ist, einfach weil es spezialisiertere (ebenfalls sozialorientierte) Einrichtungen dafür gibt. Aber das wollte ich wirklich nicht. Für mich ist einfach die Frage, ob es sinnvoll sich das Profil einer “günstigen Videothek” zuzulegen und ob dieser “alternative” Zugang vielleicht auch eine Frage der Gerechtigkeit ist – eben weil auch Spiele Teil der Kultur sind, wie andere Dinge aber auch. Vor allem frag ich mich, ob die Verhältnismäßigkeit gegeben ist, einfach weil es kostenmäßig doch in einem ziemlichen Ungleichgewicht zu (Unterhaltungs-) Literatur steht – oder ist die Frage nicht legitime bzw. die Antwort offensichtlich?

Das was (Öffentliche) Bibliotheken zuvöderst anbieten ist auch nicht unbedingt nur Information oder Bildung,

Dennoch ist dies doch der primäre Auftrag und die wichtigste Rechtfertigung (auch gegenüber Politik und Geldgebern) für einen, wenn auch nicht kostenlosen, dann aber günstigen Zugang für alle? Ich hoffe, dass die Frage nicht den Eindruck eines “verträumten Idealisten” (ich glaube kaum, dass ich der bin) erweckt, denn natürlich hat auch Unterhaltungsliteratur ihre Berechtigung in Bibliotheken. Einen Unterschied zwischen Lesen und Spielen würde ich schon sehen, was ja nicht heißt, dass nicht beides seine Berechtigung hat. Allerdings ist AnGameItismus und Spieleinkompetenz kein gesellschaftliches Problem – zugegeben, etwas polemisch 😉

Nun, vielleicht ist die ganze Frage tatsächlich sinnlos. Wenn die Bibliotheken genug Ressourcen haben, dann bieten sie eben Spiele an, wenn nicht, dann werden dafür auch keine Abstriche gemacht. Und letztlich kriegt jeder Besucher was er benötigt und auch das was er gerne hätte. Wenn das so ist, dann ist die Frage sinnlos 🙂

War ich etwa der einzige, der in seiner Jugend einen Rechner hatte?

Das ist nicht ironisch gemeint, sondern fänd ich wirklich klasse: Wann bietet mal ne öffentliche Bibliothek in der Nähe einen Gesellschafts- oder Pen&Paper-Rollenspielnachmittag an? Bin ich der einzige… hmm, man ist so jung wie man sich fühlt 🙂

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Von: Karsten Schuldt https://blog.verweisungsform.de/2008-07-30/spiele-konsolen-und-pc-in-bibliotheken/comment-page-1/#comment-21365 Wed, 30 Jul 2008 17:41:34 +0000 http://blog.verweisungsform.de/?p=126#comment-21365 Ich würde dem in zweifacher Weise teilweise widersprechen:
1.) Elektronische Spiele sind nicht nur Unterhaltung. Sie sind Teil der Medienkultur und des Medienalltags von immer mehr Menschen (auch abgesehen von der Wii, die auf neuen Spielerschichten zielt, sondern einfach weil die Menschen, die als Jugendliche mit den ersten Konsolen und Rechnern spielten, älter werden). Wenn man auf die ganze Fan-Art, die Auseinandersetzung von Jugendlichen mit Spielen und die Aufwendigkeit der Spiele selber schaut, kann man das nicht als reine Freizeit abtun. Man mag dem allen selber nicht folgen wollen, aber Spiele und die Auseinandersetzung mit ihnen ist Teil der Mediennutzung. Nicht umsonst verdient die Spielebranche immer mehr, während es der Musik- und Filmindustrie eher immer schlechter geht.
2.) Das was (Öffentliche) Bibliotheken zuvöderst anbieten ist auch nicht unbedingt nur Information oder Bildung, sondern hauptsächlich Unterhaltung, Kultur und Freizeitgestaltung. Ein großer Teil der Nutzerinnen und Nutzer holt sich Unterhaltungsliteratur und sieht Bibliotheken auch als Quelle für die Literatur an. Und wenn man einmal ehrlich ist, ist der Unterschied zwischen elektronischen Spielen und Freizeitliteratur nicht so groß, als das man zwischen beiden ein klare Trennlinie ziehen könnte: sie benötigen Phantasie, sie können Entspannen oder das Leben sinnvoll strukturieren und sie werden “nebenher” genutzt. Sie sind beide als Medienformen etabliert und trotzdem immer nur von einem Teil der Bevölkerung genutzt.

Deswegen sollte die Frage aber nicht sein, ob Spiele die Nutzerzahlen erhöhen oder ob ein Bibliothekar selber mit ihnen etwas anfangen kann. Bibliotheken bieten Medien, die für das Leben der Nutzerinnen und Nutzer relevant sein können. Und Medien sind nicht nur Bücher. Es stimmt schon, dass für Spiele genauso wie für Comics, Mangas, Naturwissenschaftliche Spezialbestände oder Ähnlichem neue Kenntnisse nötig sind. Aber hey: ist das nicht beständig so? Ist das nicht das Spannende an der Medienentwicklung? Ich persönlich kann nicht so richtig verstehen, warum es überhaupt diese Diskussion gibt. War ich etwa der einzige, der in seiner Jugend einen Rechner hatte?

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